Samstag, 22. September 2018

EAM Kassel Halbmarathon



…und ich bin dabei. Jawohl, richtig gelesen. Ich habe es tatsächlich durchgezogen.

Nachdem mich im September 2015 das Lauffieber erwischt hat und ich kontinuierlich versucht habe mich kilometer- und zeittechnisch zu verbessern .. ok, ok…an der Geschwindigkeit muss ich noch arbeiten, aber da bin ich ganz zuversichtlich, wollte ich es endlich wissen. Bin ich wirklich bereit einen Halbmarathon durchzustehen?
Im Frühjahr diesen Jahres war ich ja schon kurz davor mich für einen HM in der heimatlichen Gegend anzumelden, habe dann aber doch Angst vor meiner eigenen Courage bekommen und einen Rückzieher gemacht. Und habe es hinterher bereut.
Jetzt aber sollte es endlich soweit sein. Ich laufe ja zwischenzeitlich regelmäßig 3-4 Mal die Woche mit einer Wochenkilometeranzahl zwischen 20 und 30. Warum sollte ich also nicht in der Lage sein? Andere schaffen das doch auch!

Der erste Wettkampflauf über diese Distanz soll dann aber auch etwas Besonderes sein, Ich möchte bei einem schönen „Ambiente“ ins Ziel laufen und ich möchte eine Medaille 😉.
Nach Durchforsten des Internets stoße ich auf den Kassel-Marathon, der immer Mitte September stattfindet. Ok, nicht schlecht, und auch gar nicht soweit zu fahren. Also ringe ich mich durch und melde mich an.
Mit Sy habe ich abgemacht, dass sie sich den Samstag frei nimmt, sodass wir uns dort von Samstag auf Sonntag eine Hotelübernachtung gönnen und ein ganz entspanntes Wochenende in Kassel verbringen. 
Nach Ankunft in Kassel schauen wir uns zunächst die Umgebung an. Wo ist das Hotel, wo das Auestadion und eventuelle Parkmöglichkeiten?  Da wir recht frühzeitig dran sind, stellen wir unsere Wagen am Parkplatz am Hockeyplatz ab und machen und zu Fuß los. Natürlich werden auch gleich ein paar Geocaches gesucht und gefunden.
Dann geht es weiter um die Startunterlagen abzuholen und die Messe zu besuchen. 

Jetzt wird es Zeit unser Quartier in Beschlag zu nehmen und hier muss ich mich selbst loben. Ich habe uns im PreMotel einquartiert, sodass wir nur 10 Gehminuten zum Auestadion haben.  Nachdem wir unser Gepäck etc. im Zimmer untergebracht haben gehen wir auch gleich wieder zum Auestadion um uns dort noch ein wenig umzuschauen, insbesondere wo sich der Start befindet und wie der Zielbereich ausschaut. Dies wird ja meine erste Teilnahme und ich muss gestehen, dass ich reichlich nervös bin.


Es ist doch reichlich trubelig. Die Bambini-Läufer, die Grundschulgruppen und auch die ersten Walker sind bereits am Start und das Stadion füllt sich reichlich um alle gebührend in Empfang zu nehmen. Die Stimmung ist riesig.
Jetzt greifen wir noch einen Teller Nudeln auf der Pasta Party ab und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Schließlich muss ich morgen früh fit sein…um 9.15 Uhr ist der Start.
Sonntag: 16.09.2018: Wettkampftag
Gegen 7.30 Uhr stehen wir auf. Wir frühstücken gemütlich – ich mit Weißbrot, Banane und Marmelade – und dann machen wir uns auf den Weg Richtung Start.

Oh man, bin ich nervös. Ich mache mich ein ganz klein wenig warm und suche dann meinen Startblock. Langsam füllt sich der Startbereich. 


Vor mir haben sich zwei Mädels eingereiht. 5 Minuten bevor der Startschuss fallen soll, zückt eines von ihr eine Zigarette und fängt an zu rauchen….Nun gut, jedem das seine und wenn die Lunge das mitmacht.

Pünktlich um 9:15 Uhr geht es langsam los nachdem auch die Handbiker das Event bereits um 9:00 Uhr eingeleitet haben.
Ich habe mich in den Startblock >2:15 eingereiht und so dauert es etwas länger, bis ich die Startmatte quere. Von Anfang an läuft es gut. Ich überhole einige Mitläufer und lasse den „Pacer >2:15“ hinter mir. Langsam aber stetig nähere ich mit dem „Pacer <2:15“ und halte mich dort in einer guten Läufergruppe auf. Die ersten Verpflegungs- und Wasserstellen ignoriere ich. Erst nach km 7 nehme ich ein wenig Wasser zu mir bevor ich dann straight wieiter mein Tempo laufe. Immer wieder stehen Zuschauer an der Strecke, machen toll Stimmung und feuern einen an.  Der Vorname auf der Startnummer hilft da ungemein und so höre ich des Öfteren „Sonja super, weiter so“ o.ä.  Klasse und danke dafür!
Eigentlich war der Lauf ja als flach ausgeschrieben. Ich muss aber feststellen, dass dies nicht wirklich zutrifft. Ok, es ist auch kein Berglauf., aber teilweise geht es doch ganz schön eklig aufwärts. Der fieseste Anstieg kommt so bei km 15 oder 16. Hier müssen einige Läufer auch vom Laufen ins Gehen überwechseln. Ich Gott sei Dank nicht. Ich drossele zwar mein Tempo, versuche aber stetig durchzulaufen. Beim Herunterlaufen kann ich dann die Beine etwas lockern. Langsam nähern wir uns km 18. Ich habe einen älteren Läufer vor mir, an den hänge ich mich dran. Wir laufen ungefähr das gleiche Tempo und er scheint wesentlich mehr Erfahrung zu haben, sodass das ziemlich hilft.
Die letzten zwei Kilometer werden dann nochmal hart. Nicht von der Kraft und den Beinen her. Nein, da fühle ich mich gut. Aber der Kopf, der will nicht mehr.  Hinter jeder Kurve erhoffe ich das Stadion und gefühlt dauert es ewig bis es in den Blick rückt. Dann ist es aber zu sehen.
Jetzt nur noch hinein und eine Runde die Atmosphäre genießen. Was für eine Stimmung. Vor dem Ziel stehen dann noch Cheerleader Spalier und dann ab über die Matte.
Geschafft! Ich habe es tatsächlich geschafft und kann glücklich und zufrieden meine Medaille entgegennehmen.
Gleich danach beginnt die Taperingphase…ich nehme erstmal Wasser, Iso und ein alkoholfreies Hefeweizen zu mir um die Kohlehydratspeicher wieder aufzufüllen. Dann treffe ich mich mit Sylvia und wir verweilen dann noch ein wenig im Stadion und schauen den ersten drei Marathonläufern beim Zieleinlauf zu.  



Fazit: Tolle Veranstaltung, super organisiert und die Stimmung einfach top. Ich werde gerne irgendwann wiederkommen.




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