Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass ich an einer „echten“
Laufveranstaltung teilgenommen habe und ich war bis zum Schluss skeptisch, ob
Bremen seinen swb-Bremen Marathon aufgrund der Corona-Situation wieder absagen
würde oder nicht. Umso erleichterte war ich, als das Hygiene-Konzept akzeptiert
wurde und der Lauf stattfinden konnte.
Am 03. Oktober – dem Tag der deutschen Einheit – wollte ich also wieder einen
Halbmarathon laufen. Ja, ich weiß, eigentlich trainiere ich ja auf den ganzen
Marathon, aber so fit bin ich leider noch nicht, also bleibe ich erst einmal dem
Halben treu. 😉
Da ich frühzeitig los
möchte, um ja die Startunterlagen pünktlich abzuholen und da Bremen ja
bekanntlich nicht gerade um die Ecke liegt und man ja nie weiß ob man auf der
Autobahn nicht doch noch stecken bleibt, habe ich meine Frau überredet, dass
wir um 6.00 Uhr aufstehen. Außerdem möchte ich heute meine Schwester und meinen
Paps als Unterstützung mitnehmen.
Widererwarten kommen wir super und ohne Zwischenstopp gegen 9.30 Uhr in Bremen an.
Auch an der Startnummernausgabe läuft alles reibungslos (das Hygienekonzept hält
sich an die 3-G-Regelung), sodass wir noch genügend Zeit haben um ein paar
10-Kilometer-Läufer auf ihrer Strecke anfeuern können.
Mein Start soll um
11.30 Uhr erfolgen. Das Wetter spielt heute nur bedingt mit. Es sind angenehme
19 C°; allerdings ist es sehr windig und es nieselt leicht. Aber da gibt es
wirklich schlimmeres.
Da ich meinen Lauf in einer Zeit um die 2.10 Stunden finishen möchte, reihe ich
mich in den Startblock D ein. Während der ersten 200 Meter müssen wir eine
Mund-Nasen-Maske tragen, können diese dann aber in einen bereitgestellten
Müllcontainer abwerfen und ohne weiterlaufen.
Nach dem Startschuss komme ich ganz gut in Tritt. Ich habe einen älteren Läufer
in meiner Nähe, an den ich mich die ersten Kilometer halte und mit ihm mitlaufe.
Bei einer der Verpflegungsstellen, bleibt er dann aber leider hinter mir,
sodass ich mir immer wieder andere Mitläufer auf Pacemaker heraussuche.
An der Strecke ist immer wieder tolles Publikum vorhanden, das uns anfeuert oder
auch Musik abspielt, sodass die Stimmung recht gut ist. Danke dafür!
Ich habe zwar keine wirkliche Ahnung, wo ich gerade so entlanglaufe, aber es
macht Spaß und ist recht abwechslungsreich. Leider ist der Wind immer wieder
recht nervig, besonders wenn er von vorne kommt. Aber was soll es, müssen wir ja
alle durch.
Bei Kilometer 16
oder 17 kommen wir am Werder-Bremen-Stadion an. Und wir dürfen tatsächlich durch
dieses Stadion laufen. Coole Sache, auch für nicht Fußballfans. Der Stadionsprecher
feuert uns noch ein wenig an, bevor es auf die letzten Kilometer geht.
Kurze Zeit später macht aber irgendwie mein Köpfchen nicht mehr mit. Anstatt
einfach ein wenig langsamer zu laufen, meint dieses, ich solle doch bitte mal
ein paar Meter gehen. Diese Marotte kenne ich ja eigentlich schon, aber trotzdem
komme ich nicht über diesen Punkt hinweg und da ich schon ab Kilometer 9 oder
10 einige gehende Läufer überholt hatte, entscheide ich mich, dieses nun auch
zu tun. Echt blöd, aber was soll es.
Die letzten 2,5 Kilometer nehme ich dann wieder laufend in Angriff. Ca. einen
Kilometer vorm Ziel steht auch meine Cheering-Crew an der Strecke und feuert
mich an. Danke, danke, danke. Das tut so gut. Ich schaffe es sogar noch einen kleinen
Schlusssprint einzulegen.
Bei 2:10:34 laufe
ich durchs Ziel. Keine herausragende Zeit, aber für mich eine neue persönliche
Bestzeit. Also alles super. Der nächste Wettkampf kann kommen. 😊
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