Seit zwei Jahren
warte ich darauf, endlich am VivaWest-Marathon (für mich die HM-Distanz) in
Gelsenkirchen teilnehmen zu dürfen. Immer wieder habe ich die letzten Wochen
mit Bangen beobachtet, ob es wieder zu einer Absage kommt oder nicht.
Gott sei Dank trudelten dann die erlösenden Mitteilungen ein, dass der Lauf stattfinden
wird und so wurde auch schnell ein Hotelzimmer gebucht. Wir haben noch einen
Tag drangehängt, da wir hier uns im näheren Einzugsgebiet ein wenig Sightseeing unternehmen möchten.
Am Samstag fahren wir direkt nach Gelsenkirchen ohne Umwege. Ich mag den
Stress nicht, wenn man erst kurz vor dem Start seines Laufs die Startunterlagen
abholt. Ich erledige das lieber frühzeitig, dann kann ich am Tag des
Rennens wenigstens in Ruhe aufstehen, frühstücken und mich fertig machen.
Also erst mal zur
Startunterlagenausgabe, dann den Start-Ziel-Bereich unter die Lupe nehmen (wir
sind schließlich zum ersten Mal hier am Start und auch zum ersten Mal in
Gelsenkirchen) und im Anschluss dann im Hotel einchecken. Ich muss gestehen,
lief alles ziemlich reibungslos. Vor allem bei der Unterlagenausgabe war so gut wie nichts los. So mag ich das. 😊
Am Nachmittag laufen wir in der Stadt herum und schauen uns um – noch ein paar Geocaches, insbesondere Labcaches,
einsammeln (versteht sich, oder?! 😁 – und im Anschluss gibt es leckeres griechisches Essen.
Am Eventtag machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Start. Ich bin
natürlich wieder total aufgeregt und weiß gar nicht warum. Ist doch schon mein 5.
Halbmarathon. Na ja, hat wohl was von Lampenfieber.
Die Temperaturen beim Start sind noch
ganz angenehm, aber ich fürchte, gegen Mittag wird es immer wärmer. Aber ich möchte
mich hier ja nicht beschweren. Vor 3 Wochen in Hannover habe ich mir
schließlich den A… abgefroren. Da werde ich heute die paar Grad mehr wohl
überstehen. Leider muss ich aber feststellen, dass es für mein Wetterempfinden
irgendwie keine Zwischentemperaturen mehr gibt. Entweder kalt oder heiß. Und
heute wird es wohl für mich eindeutig zu heiß.
Meinen Lauf habe ich ganz gut unter Kontrolle. Ich versuche ruhig zu laufen,
bloß nicht zu schnell. Es sind schließlich 21,1 km bis ins Ziel und Spaß machen
soll es ja auch. Über die Zielzeit habe ich diesmal nicht viel
nachgedacht. Klar wäre es schön, wenn ich eine neue PB laufen könnte, aber
eigentlich ist mir das heute nicht so wichtig. Ich möchte einfach nur
laufen die Laufstrecke genießen und Spaß haben.
Die Stimmung an der
Strecke ist meistens super. Klar gibt es auch ein paar Straßenzüge, an denen so
gut wie nichts los ist, dafür an anderen Stellen umso mehr. Als wir dann auf
den Eingang des „Weltkulturerbes
Zollverein“ zulaufen bin ich begeistert. Die Streckenführung über dieses Gelände ist
einfach beeindruckend. 💪
Allerdings habe ich immer mehr mit der Hitze zu kämpfen.
Ab dem 3. VP nehme ich jede Wasserstelle, jeden Wasserschwamm und jede
aufgestellte Dusche mit, die ich bekommen kann. Puh, dass wird anstrengend.
Der weitere Streckenverlauf führt uns auch durch den „Nordstern
Park“. Wow, was für ein schönes Fleckchen. Diese Ecke muss ich unbedingt Sylvia
zeigen.
Langsam werden die Beine schwerer, aber es macht immer noch riesigen Spaß und
die Stimmung wird immer besser. Wirklich tolle Atmosphäre. 💓💓
Dann es geht immer weiter und weiter. Ca. 1 km vor dem Ziel geht es noch einmal ein paar Höhenmeter rauf, wirklich fies, aber ich kämpfe mich durch und versuche noch einen minimalen Zielspurt, klappt aber nur bedingt. 😅
Egal,
geschafft!!! 😃😃
Überglücklich schnappe ich mir meine super schöne Medaille und
versuche noch mal alles aufzusaugen von diesem Event!
Am Ende erlaufe ich dann tatsächlich noch eine neue PB: 2.06:52. 😊😊😊
*Alle Bilder in diesem Bericht wurden von mir oder meiner Ehefrau gefertigt.