16/02/20

3. Etappe – Von Altenau bis hoch auf den Brocken


Die frische Luft der letzten zwei Tage haben letzte Nacht beim Schlafen sehr geholfen, sodass wir recht erfrischt und dank einer Dosis Magnesium 😉 vergnügt am Frühstücksbuffet teilnehmen und uns alsbald recht gestärkt auf die 3. Etappe begeben.
Nach abziehendem Hochnebel klart der Himmel immer mehr auf, als wir von Altenau weiter bergan lostraben. Nach ein paar Kilometern kommen wir zum Förster-Ludwig-Platz.  Hier befindet sich eine Schutzhütte und weitere Sitzgelegenheiten. Aber diese lassen wir "links liegen" und wandern weiter.

alle Bilder in diesem Post sind von
©S. Tietke-Weihrauch
außer es ist anders gekennzeichnet






Leider ist die Strecke über den „Magdeburger Weg“ (der Weg wurde im Harzklub-Zweigverein finanziert und erhielt deshalb diesen Namen) gesperrt. Wir machen uns also auf, der ausgeschilderten Umleitung zu folgen. Dieser Weg erweist sich aber recht bald als äußerst abenteuerlich. Auf einem schmalen, glitschigen Pfad, ohne die Möglichkeit sich irgendwo wirklich abzusichern, geht es bergab. Immer den möglichen Absturz vor Augen. Hier kommt bei Iris – ab jetzt auch liebevoll Fipsi genannt
😉 - auch gleich eine leichte Panik auf, völlig verständlich. Aber da müssen wir jetzt durch bzw. hinunter. 



Nachdem wir uns nach unten gekämpft haben, bleibt nicht uns nichts anderen übrig, als gleich weiter bergauf zu wandern. Willkommen im Mittelgebirge
😲. Diesmal führ der weitere Weg aber auf einem gut ausgebautem Wirtschaftsweg, manche bezeichnen sowas auch gerne als Waldautobahn.

Schweißgebadet und nach Luft japsend machen wir oben ankommend erstmal eine Pause.
Trotz oder gerade wegen der fehlenden Luft bringt Fipsi dann auch gleich den heutigen „Spruch“ des Tages an den Mann/die Frau. Gegenüber unseres Rastplatzes macht ein weiteres wandernden Pärchen Pause und Fipsi ruft zu ihnen herüber: „Petri Heil.“ Was zu viel Gelächter führt…Fipsi, Du bist hier im „Gebirge“ und nicht an der Nordsee
😊!!!

Der weiterer Weg führt uns immer weiter bergauf zum Torfhaus (812 m über N.N). Der Name Torfhaus ist auf eine Torfstecher-Unterkunft zurückzuführen, die hier im 18. Jh. errichtet wurde. Es gilt heute als die höchstgelegenste menschliche Siedlung des Harzes. Der Wald, oder was hier davon noch übrig ist, sieht hier wirklich erschreckend aus. Auch wenn es irgendwie, irgendetwas hat.



Ober angekommen ist es Zeit für eine Kaffeepause. Leider hat der Kiosk, der sich neben dem Informationsgebäude des Nationalparks Harz befindet) heute geschlossen, sodass wir uns beim „Resort“ verpflegen müssen. Allerdings nutzen wir die Außenbestühlung des Kiosk und haben den Brocken fest im Blick, während wir Essen und Trinken zu uns nehmen.
Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben, geht es nun ein wenig bergab. Die Sonne kommt langsam durch die Wolken und wir wandern über den Goetheweg (also die ungefähre Route, die Goethe 1777 zusammen mit dem Torfhausförster Degen zur Brockenbesteigung wanderte) durch schöne Moorlandschaften und sehr schön angelegte Wege entlang eines Baches immer weiter Richtung Brocken.






Leider führt kein Weg am „Kolonnenweg“ vorbei. Dieser Abschnitt ist der wohl Heftigste auf dem Weg hoch zum Gipfel. Entlang der Bahnstrecke schrauben wir uns immer weiter bergauf. 


Unser Tagesziel ist fast erreicht, also Zähne zusammenbeißen und weiter. Oben - also auf 1.141 m Höhe - angekommen holen wir uns noch schnell den Stempel ab (ja, wir haben auch die Harzer Wandernadel und das Zusatzheft zum Harzer Hexenstieg dabei) und dann heißt es einchecken. 





Für die heutige Nacht haben wir uns im Brockenhotel – allerdings im Nebengebäude – eingebucht. Wir wollten schon immer eine Nacht auf dem Brocken verbringen. Und wenn nicht heute, wann dann?
Das Nebengebäude erinnert allerdings ein wenig an einen Bunker. Gut, muss ja auch so sein bei den Stürmen, die hier oben des Öfteren toben (es wurden hier schon Windgeschwindigkeiten bis zu 260 km/h gemessen).
Gott sei Dank lassen sich die Fenster aber öffnen. Sonst hätte es wohl noch mehr Beklemmendes an sich.
Das Abendessen und auch die Bedienung sind sehr gut und mit gutem Gewissen weiterzuempfehlen.
Den heutigen Tag lassen wir wieder bei lustigen Gesprächen und ein paar Schluck Schierker Feuerstein ausklingen.

Insgesamt umfasste die heutige Strecke 18,36 km und wurde in einer Zeit von 5.41 Uhr absolviert.


©connect.garmin.com


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